Mazda 2 Mild Hybrid Test | Preis | Sportsline | Prime Line | Automatik | technische Daten

In seinem sechsten Jahr erhielt der Mazda 2 neben technischen Neuerungen auch ein Facelift. In Japan war der aufgefrischte Kleinwagen bereits seit 2019 bestellbar – 2022 kam er endlich nach Deutschland. Neben dezenten optischen Änderungen im Stil des neuen Mazda 3 ist der neue 2er unter anderem mit einem Mild-Hybrid-System und serienmäßigen LED-Scheinwerfern ausgestattet. Darüber hinaus wurde die Motorenpalette aktualisiert.

Die Versionen mit 75 PS und 90 PS sind nun serienmäßig mit 6-Gang-Schaltung erhältlich. Das 90-PS-Aggregat gibt es optional auch mit 6-Gang-Automatik. Dazu wurde die stärkste Ausführung mit 115 PS mit einem e-SKYACTIV-Motor ausgestattet und besitzt ein 6-Gang-Schaltgetriebe mit Vorderradantrieb.

Beschreibung

Der Mazda 2 wird seit Herbst 2010 verkauft und erschien 2022 in einer neuen Auflage. Er konnte im TÜV-Report des TÜV Süd überzeugen: Bei den sechs bis sieben Jahre alten Kleinwagen ist er mit einer Mängelquote von 7,4 % im Mittelfeld angesiedelt. Inzwischen ist er als individualisierbarer Neuwagen nicht mehr erhältlich.

Optisch war der Mazda 2 bisher unauffällig. Beim 2022er-Modell haben sich die Designer mit dem modifizierten anspruchsvollen Kodo-Design einiges einfallen lassen. Im Modelljahr 2022 halten einige Änderungen Einzug ins B-Segment.

Das weiterentwickelte Design verleiht dem ausschließlich als 5-Türer angebotenen Kleinwagen eine in seiner Klasse außergewöhnlich elegante Optik. Auch bei der Motorenpalette gibt es einige Änderungen, auf die wir im Punkt “Technische Daten” genauer eingehen.

Der von uns getestete Exclusive-Line-Benziner mit 90 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe (Durchschnitts-Kraftstoffverbrauch nach WLTP²: 4,7 l/100 km, durchschnittliche CO₂-Emissionen²: 107 g/km, in dieser Ausführung ab 19.140 Euro*) besticht vor allem durch das integrierte Konnektivitätssystem Mazda Connect. Neben einem hochauflösenden 8-Zoll-Farbbildschirm bietet es einen Multi Commander zur sicheren Bedienung des Systems während der Fahrt, eine erweiterte Sprachsteuerung sowie ein Audiosystem mit sechs Lautsprechern und zwei USB-Anschlüssen.

Grundlegende Änderungen darüber hinaus sind gegen Aufpreis erhältlich: etwa ein Touring-Paket aus Klimaautomatik, Einparkhilfe für das Rückwärts Einparken, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Licht- und Regensensor sowie Spurwechselassistent Plus (BSM) inklusive Ausparkhilfe (RTCA). Der getestete Mazda 2 in der Exclusive-Line ist mit 4,07 m etwas länger als der wohl bekannteste Kleinwagen, der VW Polo.

Beim neuen Mazda 2 fallen auf den ersten Blick die eher runden Formen und die geschlitzten Scheinwerfer auf. Diese Optik weist die neuen Mazda-Modelle eindeutig dem japanischen Hersteller zu: neben dem 2er auch der 3er, 6er und der SUV CX-3. Das sichtbarste gemeinsame Merkmal ist der trapezförmige Kühlergrill mit Chromspange. Aber auch in den prägnanten Scheinwerfern stimmen alle drei Modelle überein.

Der Mazda 2 überzeugt mit einem modernen Look, der ihn aus der Masse der Kleinwagen hervorhebt.

Innenraum & Kofferraum

Für Fahrer und Beifahrer stellt es kein Problem dar, in den Wagen einzusteigen und eine angenehme Sitzposition zu finden. Für Personen im Fond gestaltet es sich etwas schwieriger. Da die hinteren Türen relativ schmal sind, fällt der Einstieg nicht jedem leicht. Die Beinauflage der Sitze ist etwas kurz, ansonsten bieten sie ausreichend Komfort. Mit einem Kofferraumvolumen von 280 l bietet der Mazda 2 genug Platz für den Großeinkauf oder kleinere bis größere Gepäckmengen, wenn ein Kurzurlaub ansteht: Wird die Rückbank umgeklappt, stehen sogar 950 l Ladevolumen zur Verfügung. Damit bietet der Mazda 2 etwas mehr Platz als der VW Polo, jedoch nicht ganz so viel wie der Ford Fiesta.

Die erhöhte Ladekante muss an dieser Stelle kritisch erwähnt werden, da vor allem schwere Dinge hierüber durch die relativ kleine Ladeluke in den Kofferraum gehoben werden müssen.

Cockpit & Bedienung

Das Cockpit des Mazda 2 erinnert an den Mazda 3 oder CX-3 – es handelt sich um eine verkleinerte Version, die ansonsten mit den Cockpits der anderen beiden Modelle mithalten kann.

Die Verarbeitung der Materialien ist hochwertig. Insgesamt ist die Optik schlicht und elegant, da nur wenig Hartplastik Verwendung gefunden hat und Zierteile wirkungsvoll eingesetzt werden. Auch das Design der Armaturen wirkt durchdacht und schick. Ein hochwertiger, edler Look ist nicht der Oberklasse vorbehalten!

Dank der optimalen Platzierung sämtlicher Hebel und Schalter lässt sich an der Ergonomie des Cockpits nichts bemängeln. Auch die Fächer der Türen bieten für einen Kleinwagen erstaunlich viel Platz. Der große Monitor wird mittels Dreh-Drück-Rad an der Mittelkonsole bedient. Dieses Feature ist im Bereich der Kleinwagen selten.

Allgemein ist die Bedienung des Navigationssystems recht unkompliziert – auch wenn an einigen Stellen das Herumklicken in den Menüs überhand nimmt. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt: Die Liste der Radiosender muss nach jeder Auswahl mit zwei Klicks erneut aufgerufen werden.

Im Cockpit ist der Mazda 2 aufs Wesentliche reduziert, was ihn sehr aufgeräumt und modern wirken lässt. Auf diese Weise gewinnt er einen ganz eigenen Stil, der ihn von den anderen Wagen seiner Klasse abhebt.

Ausstattung und Preise

Der kompakte 5-Türer ist in vier Ausstattungslinien unterteilt: Das Basismodell, die Prime-Line, ist ab 15.590 Euro* erhältlich. Gegen Aufpreis stehen hier mehrere Metallic-Lackierungen und Sonderlackierungen zur Auswahl.

Der Preis für die Center-Line beginnt bei 17.890 Euro.* Dafür erhalten Sie zusätzlich eine Klimaanlage, ein Lederlenkrad und geteilt klappbare Rücksitzlehnen, beheizbare Außenspiegel sowie eine Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer (Cruisematic). Gegen Aufpreis besteht auch hier die Option einer Metallic-Lackierung sowie dreier Sonderlackierungen.

Ab 19.140 Euro* können Sie die Exclusive-Line mit optionalem Spurhalteassistenten, Leichtmetallfelgen und Wireless Apple CarPlay® erwerben.

Die teuerste Ausstattung ist die Sports-Line mit LED-Tagfahrlicht ab 21.040 Euro*, die beim Einparken via Piepton warnt und mit Klimatisierungsautomatik ausgestattet ist. Hier sind optional das Mazda SD-Navigationssystem mit 3D-Kartendarstellung sowie mehrere Metallic-Lackierungen und drei Sonderfarben verfügbar.

Schade, dass viele Features nur gegen Aufpreis und vor allem an bestimmte Linien gebunden hinzufügbar sind.

Technische Daten

Das japanische Ingenieurteam hat ganze Arbeit geleistet. Der neue „Zweier“ spielt in seiner Klasse ganz oben mit: Je nach Ausstattung verfügt der Mazda 2 über eine Ausparkhilfe, einen Spurhalte- und Spurwechselassistenten, einen Berganfahrassistenten, ein intelligentes Start-Stop-System, einen City-Notbremsassistenten sowie ein Head-up-Display. Das Infotainment-System Mazda Connect mit 8-Zoll-Bildschirm befindet sich auf der Mittelkonsole und ist technisch auf dem aktuellsten Stand.

Vor allem das Antriebsprogramm wurde überarbeitet und perfekt auf die Anforderungen im Kleinwagensegment zugeschnitten. So sorgt ein hoch verdichtender 1,5 l SKYACTIV-G 4-Zylinder-Benziner für einen lebhaften Vortrieb. Der Motor wird wieder in 3 Leistungsstufen mit 55 kW/75 PS sowie 66 kW/90 PS und 85 kW/115 PS angeboten. Die serienmäßige Kraftübertragung erfolgt jetzt ausschließlich über ein Schaltgetriebe mit 6 anstatt wie zuvor mit 5 Gängen. Die 90-PS-Variante ist optional auch mit SKYACTIV-Drive 6-Stufen-Automatik erhältlich.

Die zwei Motoren (mit Schaltgetriebe; ausgenommen die Variante mit 55 kW/75 PS) erhalten ab Werk das Mazda M Hybrid Mild-Hybrid-System, bestehend aus einem riemengetriebenen 22,5-V-Starter/Generator und einem Kondensator als Stromspeicher. Der Verbrauch wird so gegenüber dem bisherigen Mazda 2 signifikant gesenkt. Darüber hinaus sorgt das Mild-Hybrid-System für einen extrem schnellen und leisen Motorstart sowie verbesserte Fahrbarkeit.

Fahrbericht: Fahrverhalten des Mazda 2

Wir konnten den neuen Mazda 2 mit 90-PS-Benzinmotor und 6-Gang-Schaltgetriebe testen, der insgesamt erstaunlich munter und auffallend leise unterwegs war. In der Premium-Ausstattung Sports-Line ist das Modell ab 21.040 Euro* erhältlich. Das günstigste Einstiegsmodell gibt es ab 15.590 Euro* beim Mazda-Vertragshändler.

Mazda verzichtet auf den Einsatz von Turbomotoren. Das macht sich beim Fahren zwar bemerkbar, besonders negativ ist uns der fehlende Turbomotor allerdings nicht aufgefallen. Im Vergleich zu anderen Kleinwagen hinkt der 1,5-l-Benzinmotor des Mazda 2 seiner Konkurrenz nach aktuellen Maßstäben dennoch hinterher. Bei den Benzinern sind die Ausführungen 75 PS, 90 PS und 115 erhältlich.

Mit der von uns getesteten 90-PS-Version können längere Strecken ohne Stress bewältigt werden – selbst ohne Turbomotor beschleunigt der Mazda zügig aus dem Stand. Dazu muss zwar mehr Druck aufs Gaspedal ausgeübt werden, dafür kann dieses aber auch früher wieder losgelassen werden. An dieser Stelle zahlt sich der größere Hubraum aus. In 9,8 Sekunden beschleunigt der Mazda von 0 auf 100 km/h, was durchaus akzeptabel ist. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt gute 183 km/h, wobei das 6-Gang-Getriebe vollkommen ausreichend ist: Selbst bei hohen Drehzahlen fiel uns der insgesamt leise Motor beim Testen nicht unangenehm auf.

Der durchschnittliche Verbrauch des Mazda 2 liegt bei 4,7 l auf 100 km. Das Getriebe, das Fahrwerk und die Karosseriestruktur des neuen „Zweier“ sind überaus leicht konzipiert. So stellt sich beim Fahren ein leichtfüßiges Fahrgefühl ein – wie größtenteils auch schon beim Vorgängermodell des Mazda 2. Bei diesem haperte es jedoch teilweise stark in Bereichen wie dem Einlenkverhalten, dem Federungskomfort und der Kurvenlage. Diesen Problemen haben sich die Ingenieure erfolgreich angenommen, sodass der neue Mazda insgesamt komfortabel abgestimmt ist – wobei er zu keinem Zeitpunkt zu weich oder unpräzise wird.

Es kann durchaus sein, dass der neue Mazda 2 mit seiner Verbundlenker-Hinterachse anfälliger auf Verwerfungen reagiert als die Premium-Konkurrenz, an der sich Mazda orientiert. In seiner Klasse gehört er aber in dieser Hinsicht zu den besten Kleinwagen. Die Lenkung gestaltet sich unkompliziert und auch die Gangschaltung sorgt für ein angenehm flottes Fahrgefühl – ohne dabei den Trend der 6-Stufen-Automatik zu vermissen!

Bei den im neuen Mazda 2 verbauten Assistenzsystemen gibt es einige Kritikpunkte. So erscheint die Digitalanzeige nur deshalb sinnvoll, da der Drehzahlmesser das einzige größere Rundinstrument des Cockpits ist und die aktuelle Geschwindigkeit nur als kleine Digitalzahl angezeigt wird. Demzufolge kann das Tempo leichter auf dem Head-up-Display abgelesen werden (das nur die Sports-Line-Ausstattung bietet). Als weitere Assistenzsysteme lassen sich das City-Notbremssystem, der Spurhalte- und Spurwechselassistent sowie Voll-LED-Scheinwerfer anführen. Das Rückwärts Ausparken wird durch die hinteren Radarsensoren erleichtert, die querende Fahrzeuge erkennen und den Fahrer durch einen Piepton rechtzeitig warnen. In der Sports-Line-Ausstattung ist diese praktische Einparkhilfe serienmäßig verbaut, in der Exclusive-Line kann sie im Touring-Paket zusammen mit Sitzheizung, Klimatisierungsautomatik und Licht-/Regensensor für 890 Euro* angefordert werden.

Mazda 2 Test-Fazit

Der neue Mazda 2 kann als gelungenes Upgrade seines ohnehin schon flinken Vorgängermodells bezeichnet werden. Zwar gibt es nicht die eine große Neuerung, aber die Summe aller Änderungen hebt den 2022er von seinem Vorgänger ab. Dem Fahrer wird ein sicheres und komfortables Fahrgefühl in einem schlichten und dennoch eleganten Fahrzeug vermittelt, das in seiner Klasse zu den Großen gehört.

Die drei wesentlichen Kritikpunkte lassen sich folgendermaßen begründen: Die Ladekante fällt im Alltagstest durch, da sie einfach zu hoch ist. Die Kombination aus Drehzahlmesser und Tacho hat sich im Praxistest ebenfalls als unpraktisch erwiesen. Auch wenn der neue Mazda 2 technisch mit der großen Konkurrenz mithalten kann, ist sein Preisniveau im Verhältnis einfach zu hoch: So kann man den zur Kompaktklasse gehörenden neuen VW Golf 7 schon ab 16.975 Euro kaufen – für den Mazda 2 mit 90 PS in der Exclusive-Line muss bereits ein ähnlicher Preis bezahlt werden.

Im Gegenzug sind jedoch die Vorteile zahlreich: Die Reihe überzeugt mit einer sauberen Verarbeitung, edlem Design, ausreichend Stauraum, einem ergonomisch durchdachten Konzept und einem laufruhigen, sehr sparsamen Motor, der für ein ausgewogenes Fahrverhalten sorgt. Auch das Soundsystem, die Navigation und die Smartphone-Einbindung entsprechen dem aktuellen Zeitgeist, sodass der „Zweier“ dem VW Polo wirklich Konkurrenz macht.

Der neue Mazda 2 eignet sich bestens für alle, die sich nicht aus Budget-Gründen für einen Kleinwagen entscheiden. Finden Sie bei einer Probefahrt heraus, welche Ausstattungslinie mit welchen Funktionen die richtige für Sie ist!